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MADAME MONSIEUR – Istituto Svizzero di Roma
1998
Tanz Musik Architektur
MADAME MONSIEUR liegt ein künstlerisches Konzept zugrunde, das verschiedene Musik- und Tanzstile verbindet, um architektonische Örtlichkeiten und Lebensräume in Europa zu entdecken.
Die Villa Maraini in Rom (Schweizer Instituts), ist der erste Ort, den wir untersuchten.
Die Choreografie beschäftigt sich mit dem Ausfüllen des Raums, um auf aufwühlende und sensible Weise das Zusammentreffen von Unbelebtem und Belebtem gelingen zu lassen.
Dadurch verändert sich unsere Wahrnehmung des jeweiligen Ortes.
Die Barockmusik wurde wegen ihrer dramatischen Ausdruckskraft
gewählt.
Die Zuschauer wurden so platziert, dass sie zum integralen
Bestandteil des kreativen Prozesses inmitten der besuchten
Räume wurden.
MADAME MONSIEUR ist die Inszenierung eines Zusammentreffens
zwischen Mensch und Architektur in vier Phasen und in vier
Räumen.
In Rom, in der Villa Maraini begann der Parcours mit einem
Maskenspiel im Garten, einem Ort der sozialen Begegnung,
inmitten von Palmen und exotischen Pflanzen. Danach wurden
die Zuschauer in das Neo-Rokoko Gebäude geführt,
und nahmen in einem unmöbliertem Konferenzraum Platz.
In dieser zweiten Phase fielen die Masken der Tänzer
aber nicht deren Rollenverhalten. Die minimalistische Choreografie
nahm auf den verwinkelten Raum Bezug und konzentrierte sich
auf die Darstellung dessen, was man spürt aber nicht
sagt. "Madame" und "Monsieur" trafen
dann in einem weiteren Raum, dem Grossen Salon, aufeinander
und nahmen tänzerisch intensiver Kontakt miteinander
auf. Hier war das stehende Publikum dem Geschehen sehr nah.
Die opulente Ausstattung des Salon wurde in das Spiel der
Verführung eingebunden und teilweise als "Tanzpartner"
benutzt. Der weitläufige Korridor, der zum Grossen
Treppenhaus führt, diente schliesslich als Schauplatz
der vierten und letzten Phase der Begegnung. Die Zuschauer
wurden im Wirbel der raumgreifenden Bewegungen selbst zu
Tanzenden und in Zuge dessen zu einem Teil der symbolischen
Vereinigung zwischen Mensch und Gesellschaft.
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